Der Nationalpark liegt im äußersten Westen des Terai, in einem abgelegenen Teil Nepals, der vom Karnali-Fluss begrenzt wird, und erstreckt sich über eine Fläche von 968 km², 585 km von Kathmandu entfernt. Der Park ist das größte und ungestörteste Gebiet der Wildnis im Süden Nepals. Obwohl er der größte Park ist, wird er von ausländischen Touristen am wenigsten erkundet.
Etwa 70% des Parks sind mit Sal-Dschungel bedeckt, die restlichen 30% sind eine Mischung aus Grasland, Savanne und Flusswald. Der Park beherbergt acht Arten von Ökosystemen. Das Hauptquartier des Parks befindet sich in Thakurdwara (wo sich auch das Forest Hideaway befindet) und ist von idyllischen Dörfern und Feldern umgeben, die von einer einheimischen ethnischen Gruppe, den 'Tharu', bewohnt werden.
Ursprünglich ein Jagdreservat, wurde Bardia 1976 zu einem Naturschutzgebiet und erhielt 1988 den Status eines Nationalparks. Gegenwärtig wird ein Plan zur weiteren Ausdehnung des Parks nach Norden und Osten geprüft. Naturschutz ist ein wichtiges Thema in Bardia. Der Park ist nicht nur Lebensraum für viele Tierarten, sondern bietet auch eine ideale Umgebung für die Erforschung der Tierwelt. Der WWF und der King Mahendra Trust for Nature Conservation sind im Park aktiv und beobachten Wildtiere und Brutstätten. Sie haben auch ein Bildungsprogramm für die lokale Bevölkerung eingeführt, das die Bedeutung und die Notwendigkeit des Naturschutzes aufzeigt.
Mehr als dreißig verschiedene Säugetiere, über zweihundert Vogelarten und viele Schlangen, Eidechsen und Fische wurden im Park gezählt. Sowohl einheimische Vögel als auch Zugvögel können innerhalb der Parkgrenzen gefunden werden. Neben den zahlreichen häufigeren Tieren und Vögeln beherbergt der Bardia-Nationalpark 19 der 39 gesetzlich geschützten Arten Nepals. Dazu gehören das Einhorn-Nashorn, der wilde Asiatische Elefant, der Bengalische Tiger, der Sumpfhirsch, die Schwarze Buckelantilope, der Gangetische Delfin und das Gharial-Krokodil. Zu den vom Aussterben bedrohten Vögeln gehören der Bengalische Florikan, die Silberohr-Mesia und der Saruskranich. Laut WWF spielt der Bardia-Nationalpark sogar eine wichtige Rolle für das Überleben der weltweiten Tigerpopulation. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Bardia die beste Gelegenheit bietet, den Bengalischen Tiger in Nepal zu sehen.